Woher kommt GESINUS?

Die deutsche VW-Stiftung förderte von 1989 bis 1992 ein bilaterales
Forschungsprojekt des Instituts für Hydrologie und Wasserwirtschaft der
Universität Karlsruhe und des Institute of Water Conservancy and Hydroelectric
Power Research in Beijing mit dem Namen „Sediment-transport bei instationärem,
ungleichförmigem Abfluss in Gerinnen“. Der zweite Projektteil, der die
Diskussion der Ergebnisse dieses Vorhabens mit anderen Forschungsprojekten
verglich, wurde als deutsch-chinesisches Symposiums im Juni 1994 in Peking
realisiert.

Die während und nach diesem Symposium geführten Gespräche haben gezeigt, dass
auf diesem sehr komplexen Gebiet der Sedimenttransportforschung nach wie vor
besonderer Wissens- und Austauschbedarf besteht. Das Symposium von 1994 war zur
Initiierung dieser Gespräche eine wichtige Kontaktbörse. Diese neuen Impulse
führten im November 1994 zur Gründung zweier Wissenschaftlergruppen. Die Gruppe
GESINUS (GErman SINo
Unsteady Sediment Transport) und ihr chinesisches
Pendant SINGEUS.


Was macht GESINUS ?

GESINUS ist eine Gruppe, die sich der

– Förderung des wissenschaftlichen Fortschrittes
– Verbreitung von Wissen
auf dem Gebiet des instationären Sedimenttransports widmet.

Es wird besonderen Wert auf offenen und unkomplizierten Umgang (fachlich und
persönlich) gelegt. Dabei können durchaus auch unkonventionelle Wege beschritten
werden.

Die GESINUS-Gruppe trifft sich einmal im Jahr.  Die
Organisation dieser Treffen übernimmt jeweils im Jahreswechsel eine hierfür
eingesetzte Organisationsgruppe, die sich aus zwei bis drei Mitgliedern aus
unterschiedlichen Institutionen zusammensetzt.

Zugleich soll dabei ein intensiver Austausch mit der Partnergruppe
SINGEUS in der VR China stattfinden.
SINGEUS heißt SINo-GErman
Unsteady Sediment transport group.

Alle drei Jahre soll ein deutsch-chinesischer Workshop stattfinden.


Warum macht GESINUS das ?

Der instationäre Sedimenttransport ist ein wissenschaftlich schwer
zugängliches nur interdisziplinär zu bearbeitendes Gebiet mit hohem
gesellschaftlichen Anwendungspotenzial. Die Komplexität und Interdisziplinarität
des Themas macht eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet unumgänglich.
GESINUS fördert durch seine Treffen die Kontakte und den
Erfahrungsaustausch von jüngeren und erfahrenen Wissenschaftlern. Auf der Ebene
der kurzen Wege ist dadurch ein gemeinsames und somit effektiveres Arbeiten an
diesem sehr komplexen und schwierigen Thema möglich.

Gleichzeitig will GESINUS die globalen Dimensionen der
Sedimenttransportproblematik nicht aus den Augen verlieren und hat sich daher
exemplarisch der Zusammenarbeit mit der chinesischen Partnergruppe
SINGEUS verschrieben. Hierdurch soll die Mitarbeit in
GESINUS das interkulturelle Lernen durch die Auseinandersetzung
mit einer anderen Kultur und die Kommunikation über politische und kulturelle
Grenzen hinweg fördern.


Wer ist GESINUS ?

GESINUS hat keine Satzung, aber ein Leitbild. Daher gibt es
auch keine Mitgliedschaft, sondern eine Zugehörigkeit.

Diese entsteht durch:

* Interesse und Arbeit an dem Thema „Instationärer Sedimenttransport“
*
Identifikation mit den Zielen der Gruppe,
* Engagement in der und für die
Gruppe
* Akzeptanz in der Gruppe.

Die Arbeitsweise und Zusammensetzung von GESINUS entspricht
keinem typischen Fachgremium, wie Ausschüssen, fest gewählten Arbeitskreisen,
o.ä. Somit ist die Gruppe ein Zusammenschluss von WissenschaftlerInnen, die an
dem Thema „Instationärer Sedimenttransport“ arbeiten und sich mit diesem
Leitbild identifitieren können. Dies bedeutet einen steten Wechsel der
Gruppenmitglieder.


Wie macht GESINUS das ?

GESINUS hebt sich in seiner Forschungssoziokultur von sehr
allgemein gehaltenen internationalen Tagungen und von geschlossenen
Expertengremien ab.

Bei den GESINUS-Veranstaltungen sollen nicht nur erfolgreiche
Ergebnisse präsentiert, sondern auch die Lösungswege offengelegt werden. Da das
gemeinsame Arbeiten an dem Thema „Instationärer Sedimenttransport“ im
Vordergrund steht, sollen diese Veranstaltungen auch dem Austausch über
vorhandene ungelöste Probleme dienen. Dies ist in der Regel schwieriger als das
Darstellen von reinen Ergebnissen, da der Teilnehmer sich dabei eine gewisse
Blöße gibt.

GESINUS akzeptiert, dass es unterschiedliche Grade in Status
und Entwicklung von wissenschaftlichen Persönlichkeiten gibt. Dieser Sachverhalt
soll auf GESINUS-Veranstaltungen jedoch nicht zu Ignoranz und
Arroganz führen, sondern dazu, dass der Wissende den   Unwissenden
weiterhilft.

GESINUS akzeptiert die wirtschaftliche Notwendigkeit von
unternehmenseigenem Know How, das Ziel einer Teilnahme an
GESINUS-Veranstaltungen ist aber immer ein Geben und Nehmen, das
passive Teilnehmen entspricht nicht den GESINUS-Zielen!


Wie finanziert sich GESINUS ?

Da GESINUS kein Verein ist und keine Mitgliederbeiträge kennt,
verfügt es nicht über eigene finanzielle Mittel. Die Finanzierung der
GESINUS -Treffen muss für den gesamten organisatorischen Rahmen
eingeworben werden. Dies hat den großen Vorteil, dass GESINUS
seine Veranstaltungen gegenüber einem Forschungsmäzen rechtfertigen muss. Somit
legt GESINUS in gewissem Sinne immer Rechenschaft über sein Dasein
und über den Wissensfortschritt auf dem Gebiet „Instationärer Sedimenttransport“
ab.  Dabei muss jedoch die Unabhängigkeit der Forschung gewährleistet
bleiben.